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#122 Homo ambitio

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A man’s worth is no greater than the worth of his ambitions.
Marcus Aurelius

Gut wird nie gut genug sein

Der Mensch will wachsen, was heute gut ist, kann und wird morgen durch das Bessere verdrängt werden. Erfahrung, Ideen und der unbändige Wille zu wachsen begünstigen diesen Drang, immer besser zu werden.
Ich schließe mich davon nicht aus: Immer besser schreiben, immer bessere Grafiken und immer bessere Blog-Artikel. Aber verdrängt das Bessere immer und immer wieder seine Vorläufer? Ja, das Bessere macht dies und ist damit das Bessere ein mieses Arschloch?
Nein. Mann und besonders Künstler sollten diese Entwicklung als Weg verstehen. Ein Weg, der beschritten werden muss, um zu wachsen. Man sollte mit Stolz, Wehmut und ein wenig schelmerische Belustigung zurückblicken. Aber die Vergangenheit ist wichtig, denn sie hat den Weg für die Gegenwart und die Zukunft bereitet.

Persönliches Five Star Rating

Sein Scheffelchen unter das Licht stellen, so ist der Mensch nun mal, es sei denn, man hat ein riesiges Ego und lässt die Welt immer und immer wissen, dass man der absolut tollste Hecht im Karpfenteich ist. 99% dieser tollen Hechte sind in Wahrheit Luftpumpen, die sich nur an der Bewunderung von Lemmingen erfreuen können.
Auch wenn es schwerfällt: Seinen Fortschritt sollte man feiern. Egal was man geschafft hat, und wenn man denkt, dies ist der erste Schritt auf dem Weg, Feier dich, denn der erste ist meistens auch der schwerste Schritt. Ich versuche auch nicht sonderlich kritisch mit mir zu sein. Auch hier folgt ein “aber”, denn die Kunst, dass man sich selbst fünf Sterne für seine Arbeit gibt, muss auch erlernt und immer wieder trainiert werden.

Fortschritt als Triebfeder

Je besser man wird, desto mehr erkennt man den Weg. Man weiß, was man kann, man weiß, was man liebt und das ist die Triebfeder, um den Fortschritt in immer höhere Höhen zu treiben. Ein kleiner Exkurs zum Thema Erfolg: Erfolg wird man nur mit den Dingen haben, die eine Leidenschaft in einem auslösen, die aus dem tiefsten Inneren kommen. Wenn ich versuche, mit den Tipps aus den Sozialen Medien Erfolg zu haben, wird dies vielleicht klappen. Aber es wird immer eine Kopie von etwas Vorhandenem sein, weil ich nicht die Leidenschaft habe, diese Idee weiter auszubauen und so ist die Triebfeder das Geld. Was OK sein kann, aber bringt es die allumfassende Glückseligkeit?
Meine Auffassung: Nein!
Der Kopist wird immer als Kopist entlarvt werden.

Stillstand als Wegweiser

Der umgekehrte Fall ist, dass der kreative Stillstand ein Wegweiser sein kann. Man hält inne und reflektiert. Sollte man jedenfalls tun. Es sei denn, man ist so ein “Flinte ins Korn werfen“-Typ. Manchmal ist der Stillstand auch nur der Gradmesser, ob man es wirklich will und wenn man diesen Zustand aushalten kann und vielleicht noch daran wächst, dann kann es auch der Booster für den Erfolg sein. Erinnert mich irgendwie an eine Magmakammer. Lange, sehr lange, tut sich nichts und dann folgt die Eruption.
Deshalb sollte man den Fortschritt und auch den Stillstand genau beobachten. Nichts geschieht umsonst. So ist die Welt und die Energie, die uns antreibt, nun mal nicht gestrickt. Alles und damit meine ich wirklich alles folgt einer Gesetzmäßigkeit. Wenn ich diese Gesetzmäßigkeit erkenne, lesen kann, und ihr folge, dann geht es nicht anders: Erfolg ist garantiert.

Power inside

Das ganze Konstrukt kostet sehr viel Kraft. Die Erkenntnis, dass ich als Künstler in die Welt hinausgehe, um zum Beispiel Lesungen zu halten. Die bewusste Reaktion des Publikums trifft einen sofort. Auch wenn es keine Reaktion ist. Dies habe ich selbst am eigenen Leib erlebt. Man gibt sein Werk zum Besten und weiß, dass das Publikum nicht das Zielpublikum ist. Hier gibt es nur einen Weg: Kreuz durchdrücken und durchziehen.
Erfolg kostet Kraft. Spinnt der, wird sich der Leser fragen. Ich kann im Erfolg baden, genießen, mir was gönnen.
Das ist alles richtig, aber Erfolg bedeutet auch nicht durchzudrehen, Stichwort verarmte Lotto-Millionäre.
Am fiesesten ist der Stillstand. Muss ich mich verändern, ist es die Stille vor dem Sturm? Fragen über Fragen, aber wer diese aushält, wird vom Erfolg gekrönt.

Homo ambitio

Die Ambition des Menschen oder auch der Ehrgeiz des Menschen, wer diese nicht besitzt, wird es auf dieser Welt nie zu einer außergewöhnlichen Leistung bringen. Hier meine ich nicht Apple zu gründen oder eine andere Tec-Firma. Auch die Leitung eines Tierheims kann auf der Ambition, dem Ehrgeiz eines Menschen gebaut sein.
Ohne dieses geht es nicht.
Over and out.

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Rohan de Rijk

Rohan de Rijk wurde in den 68er Jahren in Düsseldorf geboren. Rohan bezeichnet sich seit frühester Kindheit als „Extrem-Leser“. Sein erster Thriller „Schnee am Strand“ erschien 2018. Davor hatte Rohan einige Kurzgeschichten und den Gedichtband „düster Zeilen“ veröffentlicht. Er bekennt sich zum Selfpublishing, weil seine Kreativität dort am besten zum Tragen kommt. Als gelernter Mediengestalter designt er seine Cover selber. So ist jedes Buch ein 100%iger Rohan de Rijk. Sein Leben als Schriftsteller und Freigeist teilt er mit der Welt in seinem Podcast „Rohan´s 13 Minutes“. Rohan de Rijk lebt heute mit seiner Familie in Mönchengladbach und in Noord-Holland.

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