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#121 Mit oder gegen – Der Strom des Lebens

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Wer auf dem Strom des Lebens seinen eigenen Weg finden will, muss sich ein Boot bauen aus Eigensinn und Phantasie.
Jochen Mariss

Eine Entscheidung, die keine ist

Ist eine Entscheidung gegen den Strom der Massen zu schwimmen eine willentliche oder folgt man den Regeln des eigenen Lebens?
Zuallererst immer gegen den Strom schwimmen, nur um dagegen zu sein, ist nicht sonderlich ratsam. Vielleicht hat die Masse mal eine Meinung, die mit der eigenen deckungsgleich ist.
Soll vorkommen.
Eine eigene Meinung hat viele Väter und natürlich auch Mütter. Da wäre die Erziehung oder nennen wir sie eher Begleitung. Ein Kind lernt von den Eltern. Wenn diese kritisch sind, hat das Kind auch große Chancen, die Welt zu hinterfragen.
Aber auch einschneidende Ereignisse können das Schwimmen gegen den Strom begünstigen.
Was es auch immer sein mag: Es kommt aus den Tiefen von einem selbst und man kann nicht anders, als diesem Weg zu folgen. Man sollte es zumindest, denn:

Die Masse hat Gewicht

Der Mensch ist ein Herdentier. Zumindest vor der Zeit der Supermärkte war der Mensch auf die Herde angewiesen, um nicht sang- und klanglos in der feindlich gesinnten Welt unterzugehen.
Heute kann man auch ohne den Herdentrieb überleben, ob dies im Sinne des Erfinders ist (auch hier wieder eure bevorzugte Gottheit einsetzen), lassen wir einmal dahingestellt, aber es funktioniert.
Aber in der tiefsten Tiefe unseres Seins sind und bleiben wir ein Herdentier und wenn die Herde nach links geht, obwohl man weiß, dass es das 100%ige Verderben ist, wird man, obwohl man rechts abgebogen ist, seine Entscheidung hinterfragen.
Ein seltsamer Mechanismus, den unser Gehirn sich für uns ausgedacht hat.
Zu Zeiten des Nomadentums oder auch der ersten Ansiedlungen war es sicherlich eine nützliche Eigenschaft, um nicht einen frühen und manchmal auch blöden Tod zu erleiden. Aber heute ist diese Eigenschaft doch eigentlich nutzlos und trotzdem sind wir damit geboren worden. Und stellen uns immer und immer wieder die Frage: Habe ich richtig gehandelt?
Warum fragt man sich das? Weil die Entscheidung sich so einsam anfühlt.

Alien, das Gefühl der Einsamkeit

Jetzt steht man da und wehrt sich gegen das, von Corona angefeuerte, Querdenkertum (zum Glück ist die Blockwartmentalität nicht ausgebrochen). Oder mit anderen Worten: Man fühlt sich manchmal verdammt einsam, wenn man nicht nach dem Fähnchen im Wind redet oder denkt.
Sollte einen das stören? Nein, aber wenn man noch als Novize in Sachen “eigene Meinung” unterwegs ist, muss man die Zeit bis zur Hornhautbildung überstehen.
Meiner Meinung nach wird man sich immer wie ein Alien fühlen, wenn man nicht in dasselbe Horn bläst. Vielen Dank an das alte Neandertal-Gehirn, denn das ist es, was aus dem Andersdenkenden immer wieder einen Menschen macht, der auf dem Grat von Eigenständigkeit und Gruppenzwang balanciert.

Die Masse gebiert keinen Fortschritt

So kurios die ganze Sache auch klingen mag: Die Masse schafft es nicht, Ideen zu gebären, die der Masse ein Überleben und ein Fortschreiten der Spezies sichern.
Es sind die Andersdenkenden, die Um-die-Ecke-Denker, die Fantasten, die Visionen von einer Sache oder dem Zusammenleben der Menschheit hatten und haben. Zuerst belächelt, vielleicht sogar verspottet, aber die Vergangenheit hat so oft, eigentlich immer, wenn es um Fortschritt ging, bewiesen, dass Erfindungen einer bestimmten Klasse von Menschen vorbehalten blieben.

Die instrumentalisierte Masse

Der Zweite Weltkrieg, Corona und sicherlich noch hunderte von Beispielen zeigen, dass die Masse immer von denen benutzt wurde, um deren mehr oder weniger perfiden Gedanken unters Volk zu streuen. Diejenigen, die anders dachten, wurden beseitigt oder mit immer neuen Wortkombinationen diffamiert. Leider gehören die sich selbst als unabhängig betitelten Medien mit dazu. Und wenn wir hier schon einmal unter uns sind und es ehrlich meinen, dann sind die Medien besonders in Zeiten von Corona ein Multiplikator zur Lenkung der Massen gewesen.

Seid ihr Gegenstromschwimmer? Schützt diesen Schatz

Es ist leicht, eine Masse zu sein. Kraftlos in der Einheitsbrühe zu schwimmen.
Aber stellen wir uns zum Schluss die Frage, wer hat mehr vom Leben? Der Lemming oder der differenzierte Mensch?

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Rohan de Rijk

Rohan de Rijk wurde in den 68er Jahren in Düsseldorf geboren. Rohan bezeichnet sich seit frühester Kindheit als „Extrem-Leser“. Sein erster Thriller „Schnee am Strand“ erschien 2018. Davor hatte Rohan einige Kurzgeschichten und den Gedichtband „düster Zeilen“ veröffentlicht. Er bekennt sich zum Selfpublishing, weil seine Kreativität dort am besten zum Tragen kommt. Als gelernter Mediengestalter designt er seine Cover selber. So ist jedes Buch ein 100%iger Rohan de Rijk. Sein Leben als Schriftsteller und Freigeist teilt er mit der Welt in seinem Podcast „Rohan´s 13 Minutes“. Rohan de Rijk lebt heute mit seiner Familie in Mönchengladbach und in Noord-Holland.

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