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#110 Liebe

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Liebe – ein Wort, das sogar in der deutschen Sprache sanft und anmutig klingt. Aber was hat die Liebe mit dem zu tun, was für mein Projekt wichtig ist? Richtig erraten: Es handelt sich hier nicht um die Beziehung zu einem oder mehreren Menschen, sondern zu dem, was ich machen oder erstellen möchte.

Liebe gebiert Ideen

Wenn man keine Beziehung, sagen wir einmal zu Wörtern, hat, wird er oder sie nie ein Buch schreiben können, das auch der Masse gefällt. Diese Aussage kann man auch auf Grafiken, Musik und andere Kunstrichtungen kopieren. Wenn die Liebe fehlt, fehlt auch die Qualität. Wenn die Liebe fehlt, dann hat man auch keine Ideen oder nur halbgare. Und Ideen sind so wichtig. Besonders in einer Zeit, wo jeder durch die sozialen Medien seine Kunst in die Welt hinausposaunen kann, seien es jetzt Katzengeschichten oder Makrameeblumentopfhalter. Die Gemeinde stöhnt: Ja, es ist eine Spur Sarkasmus in dieser Aussage, aber, und jetzt wollen wir mal ehrlich sein, große Kunst verlangt große, außergewöhnliche Ideen. Ideen, die Kanten und Ecken haben und vielleicht mehr anstoßen und erst auf den zweiten Blick begeistern.

Kann man Liebe züchten?

Kann man Menschen seine Vorlieben aufzwingen? Im Großen und Ganzen eine relativ einfache Antwort, ohne auf die Ausnahmen einzugehen: Eigentlich nein.
Schade eigentlich, oder auch nicht. Wir haben dies und sehen dies immer noch an Ideologien, die man versucht, in die Leute einzutrichtern.
Also: Nein. Die Liebe muss aus einem selber kommen, zwingen, überreden oder bestechen bringen immer nur eine Variante der Liebe zustande, die keinen Bestand hat und, wenn man künstlerisch unterwegs ist, nie einen Mehrwert bringen wird.

Tief im Inneren muss es brodeln, muss es brennen

Die Ideen, die Richtung, die die Kunst einschlägt, die man selber einschlagen möchte, sind tief in einem selbst verwurzelt. Manchmal fühlt es sich wie ein Fetisch oder eine Obsession an. Man stellt sich die Frage, woher diese Vorlieben kommen. Und wenn man nicht ganz mit sich im Reinen ist, fragt man sich, ob es vielleicht krankhaft ist.
Das ist Kunst. Ein Künstler wird nie mit sich im Reinen sein. Hinterfragen ist eine der meisten Beschäftigungen, die das Gehirn eines Künstlers auf Trab hält. Ist es gut? Ist es übertrieben? Habe ich oder muss ich eine Grenze überschreiten? So oder so ähnlich tickt nun mal ein Künstler.

Über Bord damit und der Liebe folgen

Man sollte das Grübeln aufgeben und machen, einfach nur machen. Eine simple Anleitung für eine, wenn nicht sogar die schwerste Aufgabe im Leben. Wir haben nicht gelernt, dem Herzen, der Liebe zu folgen. Wir haben nicht gelernt, das zu lieben, wo sich unser Herz am wohlsten fühlt. Wir haben Angst, dass die gleichgeschaltete Menschheit einen verstößt und diffamiert.
Warum sollte das schlimm sein? Lass die Lemminge ihrer Wege ziehen. Richtig! Wenn da nicht unser uraltes Echsenhirn wäre. Der Mensch braucht die Gruppe, um zu überleben. So war es früher. Heute gibt es Supermärkte oder Apps, wo man sich das, was man zum Leben braucht, besorgen kann. Aber immer noch halten wir die Meinung der Gesellschaft für wichtig. So wichtig, dass sie sich zwischen uns und dem, was wir lieben, stellt.

Liebe braucht einen starken Charakter

Besonders in der Kunst. Nicht wenige Künstler sehen sich genötigt, ihre Kunst zu erklären. Hier meine ich nicht etwas Derbes, Grausames oder Verbotenes. Hier geht es um ganz normale Kunst, die sich vom Mainstream abhebt.

Die Liebe wird sich durchsetzen

Es hört sich nach einer uralten Floskel an. Vielleicht ist es das auch, aber in den meisten Weisheiten steht mehr als nur ein Kern Weisheit. Und wenn man das liebt, was man macht, dann bekommt, egal was es ist, das Kunstwerk oder von mir aus auch der Kuchen, einen ganz besonderen Glanz, eine Magie, der sich die Leute nicht entziehen können. Egal, was man macht, es wird immer Menschen geben, die den Wert erkennen und dieses Kunstwerk kaufen möchten.

Liebe muss man auch loslassen

So herrlich die Grafik, so gut sich das Buch lesen lässt, wenn man von seiner Kunst leben oder zumindest Geld verdienen möchte, dann muss man sein Baby in die große, weite Welt entlassen. Aber sei gesagt, ich habe schon viele Kunstwerke losgelassen. Der “Abschied” fühlt sich komisch an, aber man weiß in diesem Moment, was man geschaffen hat und man hat wieder Liebe übrig für das nächste Kunstwerk und das ist auch ein schönes Gefühl.

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Rohan de Rijk

Rohan de Rijk wurde in den 68er Jahren in Düsseldorf geboren. Rohan bezeichnet sich seit frühester Kindheit als „Extrem-Leser“. Sein erster Thriller „Schnee am Strand“ erschien 2018. Davor hatte Rohan einige Kurzgeschichten und den Gedichtband „düster Zeilen“ veröffentlicht. Er bekennt sich zum Selfpublishing, weil seine Kreativität dort am besten zum Tragen kommt. Als gelernter Mediengestalter designt er seine Cover selber. So ist jedes Buch ein 100%iger Rohan de Rijk. Sein Leben als Schriftsteller und Freigeist teilt er mit der Welt in seinem Podcast „Rohan´s 13 Minutes“. Rohan de Rijk lebt heute mit seiner Familie in Mönchengladbach und in Noord-Holland.

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